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Da ich selbst im Herbsturlaub weilte und das Spiel nicht sehen konnte, fragten wir die Leserinnen und Leser dieser Seite nach ihren Meinungen zum Heimspiel des FC Schalke 04 gegen Hertha BSC, das 1:2 verloren ging. Die waren vielfältig. Der Versuch einer Zusammenfassung.

9. Spieltag: S04 – Hertha BSC 1:2

Guter Start, unglücklicher Heekeren

»5 Minuten lang hatte man den Eindruck, die Mannschaft hat verstanden, dass sie Spiele nicht gewinnt, wenn Sie abwartet und Fußball nur verwaltet. Der Gegner wurde attackiert, bei Ballgewinn sollte es schnell nach vorne gehen. Danach dann das gewohnte Bild: eher passiv überließ man dem Gegner Ball und Spiel.« schrieb Christian, und auch Mark_PilziSZN bemerkte die gute Startphase, als er unter Gut »Pressing und Wille, ein Tor zu erzielen in den ersten 5 und letzten 20 Minuten« aufführte. »Der Anfang des Spiels war eigentlich okay, zum Schluss wurde es auch „besser“, wahrscheinlich weil Hertha einen Gang runter geschaltet hat« meinte Jens.

»Heekeren hat uns vor einem noch schlechteren Ergebnis bewahrt. Kabadayi war super unerschrocken und gut, Assan genauso.« schrieb Bettina. Heekerens Spielaufbau sei mega gewesen, auch wenn er beim Gegentor unglücklich aussah, meinte LejoS04. Detlef sah den Einsatz Heekerens hingegen kritischer: »Mit Michi Langer im Tor hätte Schalke nicht verloren. Das Debut von Heekeren war maximal unglücklich. Er strahlte keiner Sicherheit aus.« schrieb er in seiner Steilen These, und Bastian hatte zwar Lob für den jungen Torhüter, bewertete seinen Einsatz aber dennoch als Fehler: »Aus meiner Sicht hat Justin Heekeren die zahlreichen Bälle zurück zu ihm meist ruhig und gut, ich würde sogar sagen besser als alle drei unserer anderen Torhüter (flach) zu seinen Vorderleuten gespielt. Trotzdem war sein erster Einsatz zu diesem Zeitpunkt ein Fehler und für mich nach stabilen Spielen von Michi Langer schwer nachzuvollziehen.«

Kein Kreutzer-Effekt

»Dass zwei 17jährige noch den besten Eindruck hinterlassen« hätten spräche Bände, schrieb Jens, und bezog sich dabei auf Kabadayi und Ouédraogo. »Warum wird Ouédraogp erst 5 Minuten vor Schluss eingewechselt?« fragt Detlef, »Warum wird überhaupt erst spät gewechselt? Da darf sich der Interimstrainer gerne mal hinterfragen.« Auch Bastian bemerkte, dass ein Kreutzer-Effekt ausblieb: »Was mich bedenklich stimmt, ist, dass die temporäre Übernahme von Matze Kreutzer ziemlich verpufft ist. Wenn einer geht, der den Draht zur Mannschaft verloren hat und einer bleibt, der gemocht wird und mit viel Herzblut überzeugen kann, dann darf man auf einen kurzfristigen Effekt hoffen, auch wenn der nur die Brücke zu einer größeren Neuausrichtung auf der Trainer-Position bilden kann.« Auch Alex sah den Interimseinsatz Kreutzers kritisch: »Warum gab es zur Pause keine Wechsel? War er zufrieden? Hat er keinen Grund gesehen, etwas zu verändern? Wozu gibt es einen Coach, wenn er seinen geringen Spielraum, Einfluss zu nehmen, nicht nutzt? Änderungen im Spiel kann ich kaum erkennen.«

Schalke zwischen den Trainern

In der Gesamtbewertung fand Schildplatt, dass die Abwehr »einen nicht ganz so schlechten Eindruck wie sonst« gemacht hätte, es aber eben doch »öfter komplette Blackouts« gäbe. Detlef stellte fest, dass »Die Mannschaft maximal verunsichert« sei, und dass der neue Trainer gar nicht viele Alternativen zu haben scheine. Alex schaut noch mal zurück: »Allein an Thomas Reis lag es wohl nicht. Natürlich kann man sagen, dass er eben diesen Fußball eingeübt hat. Dennoch erfolgte die Trennung ja wohl eher aufgrund atmosphärischer Störungen und einer gewissen Eigendynamik heraus. Aus meiner Sicht sieht man jetzt, dass die Entscheidung ein Fehler war. Nichts ist besser geworden, teilweise noch schlechter. Allein die Historie bei uns sagt dazu alles. Mehr als einen Trainerwechsel pro Saison und was bringt es uns? Genau!« Bezogen auf den neuen Trainer hofft er nun, dass dieser »es schafft, dass wieder alle den gleichen Plan verfolgen.« und Christian fasst zusammen:

»Gesamtsituation: schlecht, aber nicht hoffnungslos. Eine gewisse Gewöhnung stellt sich ein. Gepaart mit Hoffnung auf ein Wirken des neuen Trainers.«

Vielen Dank fürs Mitmachen! Unter allen Mitmachenden haben wir ein Exemplar des Buchs »You’ll Never Sing Alone« verlost, das ich hier vorgestellt hatte. Das Losglück fiel auf Alex, herzlichen Glückwunsch!

6 Comments

  • Detlef sagt:

    Schalke legte los wie die Feuerwehr. 5 Minuten lang. Dann begannen die Fehler sich wieder einzuschleichen.
    Unsicherheiten im Aufbau, dann doch lieber lang nach vorne. Dort stand zumeist nur ein einsamer Schalker.
    Da aber auch der Gegner nicht viel mit dem Ball anzufangen wusste, sah es bis zur Pause eigentlich nach einem 0:0 Spiel aus.

    Wenn nicht Hertha irgendwie einen Ball reingepimmelt hätte. Abgefälschte Flanke, sah nicht gefährlich aus, sah aus wie durchaus klärbar.
    Auch Heekeren im Schalker Tor schaute nur verdutzt. Haltbar?
    Bis zur Pause hatte ich den Eindruck, dass kein Schalker mehr den Ball haben wollte. Weder wurde der Gegner attackiert, noch sich angeboten.

    Zur Pause also Wechsel, das war klar. Kamen aber nicht. Also lief das Spiel einfach so weiter. Beide Mannschaften waren nicht gut.
    Eigentlich sogar schlecht. Herthas Vorteil war, dass sie de in oder andere Einzelaktion aufzuweisen hatten, so fiel das 0:2. Reese
    ( Ex Schalker ) ließ Matriciani ganz schlecht aussehen. und tunnelte Heekeren zudem auch noch. Spiel gelaufen!?!?
    Sollte man meinen, aber Schalke kam noch mal. Allerdings eher sporadisch. Der eingewechselte Kabadayi verkürzte noch auf 1:2,
    Terodde traf die Latte und kurz vor Schluß prüfte Ouedraogo den Berliner Schlußmann. Überhaupt Ouedraogo, warum wird der erst
    5 Minuten vor Schluß eingewechselt? Warum wird überhaupt erst spät gewechselt? Da darf sich der Interimstrainer gerne mal
    hinterfragen.

    Steile These: Mit Michi Langer im Tor hätte Schalke nicht verloren. Das Debut von Heekeren war maximal unglücklich. Er strahlte
    keiner Sicherheit aus. So etwas braucht die wackelige Abwehr aber nunmal. Komplett neben der Spur diesmal Hennig Matriciani.
    Warum wurde der nicht ausgewechselt? Weil niemand anderer auf der Position spielen konnte. Problem Kaderzusammenstellung.

    Damit bin ich bei der Gesamtsituation
    Die Mannschaft ist maximal verunsichert. Viele Alternativen scheint der Trainer, der da kommen soll, auch gar nicht zu haben.
    Wann kommt der Trainer endlich? Haben die Verantwortlichen wirklich jemanden an der Angel? Oder hängt S04 komplett in der Luft?
    Es muss schnellstens auf den wichtigen Positionen in der Leitung ein Ergebnis her.
    Neuer CEO
    Neuer Sportvorstand ( Peter Knäbel = lame Duck )
    Neuer Trainer

    Und vielleicht im Winter ein, zwei, drei andere Spieler.

    Ist Hertha ein verdienter Gewinner? Weiß nicht. Im Spiel Not gegen Elend was ist da schon verdien?

    Bin durch. Wieder mal. Muss mich für die nächsten Spiele auch erstmal motivieren. Besonders die Freitag Spiele.
    Das heißt Urlaub nehmen.

  • Bastian04 sagt:

    Aus meiner Sicht hat Justin Heekeren die zahlreichen Bälle zurück zu ihm meist ruhig und gut, ich würde sogar sagen besser als alle drei unserer anderen Torhüter (flach) zu seinen Vorderleuten gespielt. Trotzdem war sein erster Einsatz zu diesem Zeitpunkt ein Fehler und für mich nach stabilen Spielen von Michi Langer schwer nachzuvollziehen.

    Einen rabenschwarzen Tag erwischte der allseits beliebte Henning. Selbst die gelobten Antrittsstärke und Bissigkeit waren nur kaum zu spüren, das was eigentlich zu erwarten sein dürfte.

    Ich könnte so weitermachen, doch es ist mehr (weniger) als Kritik am Einzelnen. Das Gefüge auf dem Platz stimmt bzw. besteht nicht. Was mich am meisten ärgert: Die vielzitierte Qualität des Kaders hat niemand, aber auch wirklich niemand in dieser Saison, in dieser Konstellation und im „Hier-und-Jetzt“ durch verlässliche Leistung zu unterstreichen gewagt. Wir haben Leute, die neu und verdient sind und den Mund aufmachen können. Doch all das ist gerade unwichtig: Viel wertvoller wäre es doch während der 90 + x Minuten zu erleben, dass jemand vorangeht, die anderen mitzieht und nicht zuletzt die (in der zweiten Hälfte lange Zeit schweigenden) Fans ins Boot zu holen weiß. Momentan dominieren konstruierte Narrative, die aus „im Prinzip“ und „es könnte“ bestehen, jedoch zählt am Ende nur das „Ist“. Verliebt sind wir trotzdem in die Idee, besser zu sein als es die Tabelle zeigt – es schützt das letzte bisschen Selbstvertrauen.

    Wehmütig machte mich zu sehen, wie mit Fabi Reese ein ehemaliger Knappe, mit tatsächlichem Spielwitz und Torgefahr zu imponieren wusste. Es ging mir beim Zuschauen von ihm vermutlich so wie Knäbel als er zum völlig falschen Zeitpunkt, aber in der Sache doch richtig in puncto Onur Cinel betonte, dass es bedauernswert scheint, das heute so dringend gesuchte Personal ziehen gelassen zu haben (wenngleich zu sagen „hätten wir doch“ eher ein klassischer Rückschaufehler ist).

    Was mich bedenklich stimmt, ist, dass die temporäre Übernahme von Matze Kreutzer ziemlich verpufft ist. Wenn einer geht, der den Draht zur Mannschaft verloren hat und einer bleibt, der gemocht wird und mit viel Herzblut überzeugen kann, dann darf man auf einen kurzfristigen Effekt hoffen, auch wenn der nur die Brücke zu einer größeren Neuausrichtung auf der Trainer-Position bilden kann.

    Auch wenn einiges an Drumherum im Verein auf höherer Ebene nicht stimmen mag, es ist wirklich keine Erklärung für diese Leistungen. Es ist für mich die Mannschaft

  • Christian sagt:

    In diesem Spiel war für S04 mehr drin. Man stand sortierter als zuletzt und durchs sonst so offene Mittelfeld tat sich der Gegner schwer. Polter und Drexler könnten früh für die Führung sorgen, so aber überlässt man dem Gegner den Ball, der zunächst aber auch nichts damit anzufangen weiß. Der Gegentreffer (aus dem Nichts) gehört dann zum Standard-Repertoire des S04 in dieser Saison, bewirkte aber auch kein Aufbäumen. Erst nach dem weiteren Gegentreffer fing S04 an Druck aufzubauen, insbesondere die Wechsel sorgten hier für Bewegung, Kabadayi vor Murkin auf links finde ich eine gute Kombi, auch wenn sie nicht eingespielt ist. Trotzdem spielt die bzw. Teile der Mannschaft nach meinem Dafürhalten mit angezogener Handbremse, hier hat der neue Trainer Mittel zu finden, diese zu lösen.

    Gefallen haben mir:
    Heekeren, Tempelmann, Kabadayi, Murkin, Terodde

    Gesamtsituation: schlecht, aber nicht hoffnungslos. Eine gewisse Gewöhnung stellt sich ein. Gepaart mit Hoffnung auf ein Wirken des neuen Trainers.

  • Alex sagt:

    S04 weiter im freien Fall

    5 Minuten lang hatte man den Eindruck, die Mannschaft hat verstanden, dass sie Spiele nicht gewinnt, wenn Sie abwartet und Fußball nur verwaltet. Der Gegner wurde attackiert, bei Ballgewinn sollte es schnell nach vorne gehen. Danach dann das gewohnte Bild: eher passiv überließ man dem Gegner Ball und Spiel. Hertha hingegen hatte unsere Schwäche im Aufbau schnell identifiziert. Sobald Kaminski den Ball hatte wurde er im Vollsprint angelaufen. Die Folge: langer Ball zum Gegner. Bei der Gelegenheit fiel erneut auf, dass wir kaum einen langen Ball halten können. Dennoch hatten wir beim einzigen schön gespielten Angriff die Chance zur Führung. Vergeben. Dananch kam das, was in dieser Saison immer kommt: zwei unerklärlich leichte Gegentore.

    Danach sah es so aus, als falle das Team auseinander. Die ersten Fans fingen an, höhnisch zu jubeln, wenn einfach Rückpässe zum Torwart kamen. Dass es nicht zu einem richtigen Debakel kam, sodern ganz im Gegenteil, Schalke nach der guten Chance von Lasme auf einmal im Spiel war, lag vielleicht am Verwalten-Modus der Hertha. Als schon fast alles verloren war, griff Schalke auf einmal an, spielte ein Aggressives Pressing, erzwang Ballverluste beim Gegner, kam zu Chancen und sogar zum Anschlusstreffer. Dass in der Phase dann auch Hertha wieder zu Möglichkeiten kam, lag neben dem hohen Risiko natürlich auch an zunehmender Müdigkeit.

    Phasenweise sieht man, dass es geht, dass es nicht hoffnungslos ist, dass das Team besser sein kann als der Tabellenplatz. Aber eben nur phasenweise. Ein echtes Team sehe ich immer weniger. Statt dessen häufiges Abwinken, gegenseitiges Beschimpfen. Nicht ungewöhnlich, wenn es schlecht läuft, aber nicht hilfreich. Das große Risiko scheint mir zu sein, dass der ein oder andere immer mehr nachlässt, sobald das Ziel Aufstieg nicht mehr erreichbar ist.

    Tja, was nun? Allein an Thomas Reis lag es wohl nicht. Natürlcih kann man sagen, dass er eben diesen Fussball eingeübt hat. Dennoch erfolgte die Trennung ja wohl eher aufgrund atmosphärischer Störungen und einer gewissen Eigendynamik heraus. Aus meiner Sicht sieht man jetzt, dass die Entscheidung ein Fehler war. Nichts ist besser geworden, teilweise noch schlechter. Allein die Historie bei uns sagt dazu alles. Mehr als einen Trainerwechsel pro Saison und was bringt es uns? Genau! Dass wir immer noch keinen Ersatz haben, macht die frühzeitige Trennung noch problematischer.

    Ein Wort zum Interimtrainer: Warum gab es zur Pause keine Wechsel? War er zufrieden? Hat er keinen Grund gesehen, etwas zu verändern? Wozu gibt es einen Coach, wenn er seinen geringen Spielraum, Einfluss zu nehmen, nicht nutzt? Änderungen im Spiel kann ich kaum erkennen.

    Bleibt zu hoffen, dass ein neuer Trainer bald da ist und es schafft, dass wieder alle den gleichen Plan verfolgen.

  • Jens sagt:

    Das zwei 17jährige noch den besten Eindruck hinterlassen haben spricht Bände. Der Anfang des Spiels war eigentlich okay, zum Schluss wurde es auch „besser“, wahrscheinlich weil Hertha einen Gang runter geschaltet hat…Gestern saß ich in Block S2 und hatte damit das „Vergnügen“ in der 2. Halbzeit die rechte Abwehrseite direkt im Blick zu haben. Der Grad an Überforderung war schon einzigartig, war aber nicht schön anzusehen. Da gibt es in Liga 3 besseren RV, so sehr ich Henning als Mensch schätze.

    Neuer Trainer ist jetzt da, der CEO steht wohl auch fest, wie immer beurteile ich sie an ihrer Arbeit und nicht ex ante.

  • Lennard sagt:

    Das erste mal dass ich zugegebenerweise irgendwie keine Lust hatte den Fernseher (bzw stream) überhaupt anzumachen. Kam spontan, aber nachdem was ich im nachhinein lese eine „Ok-e“ Entscheidung. Traurig, aber vertretbar. Bin ehrlich gestanden ratlos. Freue mich zwar über den neuen Trainer – befürchte aber dass auch er menschlich eventuell von Schalke geschafft wird. Erst verabschiedet sich ein fähiger manager fluchtartig, dann wird ein hochgejubelter Trainer vorschnell geschasst – wie soll das hier mal positiv werden?? Na ja, ich halte es wie Torsten und Ende mit : ma kucken!

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