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Schalke 04 stellt seinen neuen Cheftrainer Karel Geraerts vor und entfacht damit neue Hoffnung. Vor allem auch deshalb, weil er hierzulande noch so unbekannt ist.

Schalker sind viele. Viele sind flott missmutig und schnell enttäuscht. Viele sind aber auch schnell begeistert, und oftmals sind es die Gleichen. Ein guter Anlass für Begeisterung ist ein Trainerwechsel. Vor allem dann, wenn der neue Mann noch nicht großartig durch Misserfolg aufgefallen ist. Gerade auf ein vergleichsweise unbeschriebenes Blatt lassen sich am besten Träume und Hoffnungen notieren.

Karel I.

Der erste Karel in Diensten der Blauen überhaupt ist nach Marc Wilmots der zweite Belgier als Chefcoach und der einzige Schalke-Trainer, der wie einst Huub Stevens sein Amt an einem 9. Oktober angetreten ist! Wem das nicht schon Zeichen genug war, der hängte sich zur Vorstellungs-Pressekonferenz an seine Lippen.

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9.10.2023: Schalke 04 stellt Karel Geraerts als Cheftrainer vor

Während des sympathischen Auftritts formulierte der Trainer auf Englisch so, dass für jeden was dabei war: Er wolle gut strukturierten, gut organisierten Fußball von hinten heraus spielen lassen. Er wolle viel Bewegung sehen, außerdem sei Intensität wichtig, mit und ohne Ball. Er wolle seine Energie einbringen, für positive Stimmung sorgen. Er sähe großes Potential in Schalkes Mannschaft. Er hätte im Spiel gegen Hertha BSC gesehen, dass sich die Mannschaft mit dem 0:2 nicht abfinden wollte. Das wäre wichtig, er wolle eine Siegermentalität im Club etablieren.

Zwischen Worten und Spiel

Klingt gut. Für welchen Fußball Karel Geraerts steht, lässt sich daraus aber kaum ableiten. Das ist oft so, deshalb haben Fans schon im Vorfeld das Netz nach Infos abgesucht. Auf der Webseite TFA – totalfootballanalysis.com wurde vor einem halben Jahr eine ausführliche Taktikanalyse zum Fußball des Royale Union Saint-Gilloise unter Karel Geraerts veröffentlicht. Dort heißt es, sein Team hätte viel über Außen agiert, viel mit Flanken gearbeitet, aber alternativ auch mit kurzem Direktpassspiel in den Strafraum zu kommen versucht.
Bei transfermarkt.de wurde gestern ein Text veröffentlicht, in dem »Bart Tamsyn, TM-Areamanager Belgien«, seine Meinung zu Karel Geraerts preis gibt: Geraerts habe »ein gutes taktisches Verständnis, spielt gerne offensiv und mit viel Ballbesitz. Als Assistent von Felice Mazzù hat Geraerts viel gelernt und dessen 3-5-2-System übernommen, allerdings mit mehr Offensivdrang.«

Ma’kucken

Ein junger, sympathischer Trainer, der Lust auf Offensivspiel und Schalke 04 hat, das liest man gerne, darüber freut man sich. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass das ein üblicher Effekt ist: Dass man sich als Fan bei vielen Trainerwechseln aus den gegebenen Infos die Hoffnung schürenden zusammensuchte und immer wieder mal frohen Mutes loszurennen gewillt war.

Als noch nicht feststand, wer neuer Trainer auf Schalke werden sollte, als es nur Gerüchte gab, in welche Richtung die Suche wohl gehen sollte, fragte ein geschätzter Twitter-User seine Follower, ob diese wohl eine langfristige Lösung oder eine Übergangslösung für Schalke bevorzugen würden. Als ich mir darüber Gedanken machte, musste ich konstatieren, dass für Schalker Verhältnisse »langfristig« wohl 11 Monate und »Übergang« 7 Spiele bedeuten würde, auch wenn der User seine Frage selbst so nicht verstand. Aber hey, vielleicht wird’s diesmal ja wirklich anders.

Möge Karel Geraerts die positive Stimmung implementiert bekommen, Erfolg haben und so lange Schalke Trainer bleiben wie der letzte an einem 9. Oktober Angetretene!

Maa’kijken.

Bild: IMAGO

2 Comments

  • Carlito1904 sagt:

    „Als ich mir darüber Gedanken machte, musste ich konstatieren, dass für Schalker Verhältnisse »langfristig« wohl 11 Monate und »Übergang« 7 Spiele bedeuten würde[…]“

    Böse, aber leider ziemlich wahr.

    „Möge Karel Geraerts die positive Stimmung implementiert bekommen, Erfolg haben und so lange Schalke Trainer bleiben wie der letzte an einem 9. Oktober Angetretene!“

    Word! In diesem Sinne, Glück auf, Karel!

  • Erik Wegener sagt:

    Natürlich ist das eine sehr schwere Aufgabe, die Karel übernimmt. Natürlich hat er nicht jahrelange Erfahrung in einer europäischen Topliga. Aber was er in Belgien geleistet hat, ist durchaus bemerkenswert! Und: Soviel falsch machen, das kann er andererseits ja auch nicht. Schalke hat einen Punkteschnitt von 0,77. Das ist unterirdisch. Die Ausbeute muss und wird besser werden! Dazu hat das Team tatsächlich zu viel Potenzial – und tolle Spieler wie Ouedraogo, Murkin, Baumgartl, Mohr, Kabadayi, Lasme, Tempelmann. Terodde gibt es auch noch! Man sieht doch, was fehlt: ein klarer Plan, eine Taktik, die Erfolg bringt und Siegermentalität.

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