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Wenn Du auf Tabellenplatz 14 stehst, drei Mannschaften hinter Dir punkten und Dein Vorsprung auf den Relegationsplatz auf zwei Punkte schmilzt, sollte man denken, dass alle Spieler von Beginn an konzentriert im Spiel sind. Aber Schalke wäre nicht Schalke, wenn dem so wäre. S04 verliert 5:2 gegen Hertha BSC.

Ohne wirkliche Überraschung in der Aufstellung klingelte es nach 90 Sekunden zum ersten und nach 12 Minuten zum zweiten Mal. Beide Male ließ man sich im eigenen 16er düpieren, wobei das etwas verharmlosend dargestellt ist: Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Schülermannschaft das besser verteidigt hätte sind sehr hoch – Grüße gehen raus an Ron und Henning. Glücklicherweise hatte Simon in der ersten Halbzeit einen von den Tagen erwischt, die wir gerne jedes Spiel von ihm sehen würden: Zwei eiskalte Abstaubertore, die so nur Mittelstürmer schießen, weil sie genau da stehen, wo sie stehen müssen, wo ihnen der Ball auf den Fuß fällt.

26. Spieltag: Hertha BSC – S04 5:2

Fehler bis hin zur Schuhauswahl

Temporeich, mit sehr klaren Vorteilen in Sachen Schnelligkeit bei der Hertha, rauf und runter, hin und her, Sonnenschein, Fußballherz, was willst du mehr? »Pässe in den Fuß, nicht in den Rücken«, und »Standfestigkeit« möchte man als Schalkefan rufen, ob der Rutschübungen der Protagonisten auf dem Rasen beim 3:2 für die Hertha nach 40 Minuten. Wobei diese Szene sehr gut aufzeigt, was Schalke in dieser Saison fehlt: Alles, was es braucht, um oben anzugreifen, inklusive der richtigen Wahl der Arbeitsmittel – sprich Schuhe.

In der Halbzeit wechselt Coach Karel zum Erstaunen von 20.000 mitgereisten Schalker*innen nicht aus, sondern – um es positiv zu formulieren – gab den Spielern der ersten Hälfte die Chance zur Rehabilitation. Klappte nicht, Winkler nutzte eine tolle Kombination zum 4:2 und machte sich zum dritten »Doppelpacker« des Spiels.

Schalke Auswärts: Nur in der Kurve stark

Was bleibt hängen? Das »Scheißegal, wir sind da!« der Schalker Kurve beim Stand von 4:2. Die fehlende Standfestigkeit der Spieler. Die meisten Gegentore der 2. Liga. Die späten (offensiven) Wechsel und die Tatsache, dass man Auswärts in 2024 noch keinen Punkt geholt hat.

Umso mehr gilt es den Hut vor allen Auswärtsfahrer*innen zu ziehen! Ein Pfund, mit dem Schalke wuchern kann. Es sei euch zu wünschen, dass sich das mit den Punkten schnell ändert – und uns allen, dass das nicht bis zum letzten Spieltag dauert, dass wir nicht bis zum Spiel in Fürth zittern müssen. Henning Matriciani bleibt zu wünschen, dass er nicht immer rechts hinten aushelfen muss, wo er nur schlecht aussehen kann. Vielleicht wäre hier der positionsgetreue Einsatz eines Spielers aus der U23 oder der U19 sinnvoller, um den alten Spruch von Fabian Ernst zu konterkarieren: »Wir können auch noch schlechter!«

Es braucht Veränderungen – mittel und kurzfristig

Viel Arbeit, die in der Sommerpause auf Sportdirektor Wilmots und das Scouting Team wartet, hoffentlich verstärkt um einen Technischen Direktor. Die – wie Benny Grund in unserer Folge Nr. 13 sagte – einen besseren Job machen müssen als die anderen Vereine, gerade weil das Geld knapp ist. Die Hoffnung, dass der Trainer noch das ein oder andere Spielerschnäppchen aus Belgien aus dem klammen Hut ziehen, dass man die Spieler, die man halten möchte, halten kann und dass man diejenigen, denen wir alles Gute wünschen, zu vernünftigen Preisen abgeben kann.

Coach Karel hat zwei Wochen Zeit, die Mannschaft auf das Spiel gegen den KSC am Ostersonntag einzustimmen. Sich auf die Spiele (und Siege) gegen Osnabrück und Rostock zu verlassen, um die Klasse zu halten, dürfte geradewegs in die 3. Liga führen. Es gilt, die notwendigen Punkte so schnell es geht zu holen. Für die Planungssicherheit des Vereins, für die Kaderplanung … und für die, die immer da sind, scheißegal!

4 Comments

  • Ney sagt:

    Schöne Zusammenfassung. Zieht man die Fanbasis ab, wirkt Schalke in Sachen Führung, Management, Spielleitung und Mannschaft an solchen Tagen wie ein Wrack. Das Ganze lässt ratlos. Der Gegner war nicht gerade eine Übermannschaft. Ich verstehe nicht, was der Trainer da treibt (und muss es wahrscheinlich auch bald nicht mehr versuchen).

    Am nächsten Spieltag wird es mal wieder darum gehen, nicht nach Punkten in die letzten 3 zu rutschen, wir danken sehr.

  • mika sagt:

    Eine einzige Katastrophe – als die Aufstellung verkündet wurde, war eigentlich schon klar – aufgrund des Hinspiels – wer die Partie für sich entscheiden wird. Karel Geraerts tut mir auf der einen Seite leid, weil der Kader unterirdisch ist – aber die Aufstellung geht klar auf seine Kappe: wieso bekommt Cisse keine Chance mehr, oder Drexler von Beginn an oder Kaparos eine Chance? Wer wissentlich Matriciani und Latza noch immer in der Startelf berücksichtigt, der ist im Grunde genommen völlig ratlos und hat kapituliert. Spätestens nach dem 2:1 hätte er reagieren müssen – aber er lässt es einfach so weiterlaufen – Reese konnte schalten und walten wie er wollte…..Ich bin ehrlich bedient – Mit fehlt ernsthaft die Fantasie, wie wir den Abstieg noch verhindern wollen……

  • joha sagt:

    Auch die Mannschaft wird mit Erstaunen zur Kenntnis genommen haben, dass der Trainer Matriciani und Latza nicht zur Halbzeit rausnimmt, HM41 sogar durchspielen darf.

  • Stefan sagt:

    Die finanzielle Situation zwingt uns dazu, einen besseren Job zu machen als andere Vereine. In dieser Hinsicht liegt viel Hoffnung auf dem Trainer, der vielleicht noch das ein oder andere Spieler-Schnäppchen aus Belgien hervorzaubern kann. Wir hoffen darauf, dass wir die Spieler, die wir halten möchten, behalten können und diejenigen, die den Verein verlassen wollen, zu vernünftigen Preisen abgeben können.

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