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Bild und Sport Bild treiben Schalke 04 vor sich her. Regelmäßig erscheinen Geschichten aus der Kabine, die mal den einen, mal den anderen Protagonisten schlecht aussehen lassen. Der Verein bekommt den Maulwurf nicht ruhig, bekommt seine Probleme nicht geregelt.

Fans des FC Schalke 04 – vermutlich Fans aller Fußballclubs in Deutschland – empfinden eine Hassliebe zu Bild und Sport Bild. Denen könne man nicht glauben, heißt es einerseits. Oft hätten sie aber doch recht, wird häufig hinterhergeschoben. Besprochen und zitiert werden die Meldungen so oder so.

Warum Bild wichtig ist …

Bild erscheint täglich, Sport Bild wöchentlich. Es gibt keine Ausgabe ohne eine Geschichte zum FC Schalke 04. Bild produziert mehr Beiträge zu Schalke 04 als jede andere Zeitung, als jedes andere Medienhaus. In einer Zeit, in der Fans per Phone 24/7 online auf Meldungen zu ihrem Lieblingsclub warten, in der ganze Webseiten und Social Media-Accounts davon leben, News und Stories weiterzuverbreiten, ist die schlichte Menge an Meldungen bereits ein Grund, warum Bild die größten Reichweiten erzielt.

Über die weite Verbreitung wird aus den Meldungen schnell das, was »so gesagt wird«. So trägt es seinen Teil zu der Ansicht bei, die man als Fan zu Schalke 04 hat, egal ob man Bild und Sport Bild kritisch gegenübersteht oder nicht. Das funktioniert besonders gut, wenn die Geschichten zur eigenen Meinung passen.

… und warum man sie trotzdem kritisch lesen sollte

Bild verkauft Zeitungen und Klicks mehr als alle anderen Medien in Deutschland über Emotionen. Erfindet Bild Stories? Sicherlich nicht. Aber es ist schon auffällig, dass die in den verschiedenen Geschichten steckenden Bewertungen nicht durchgängig sind. So war Thomas Reis für Bild erst Sturkopf, dann Opfer; mal Opfer der Mannschaft, dann Opfer der Verantwortlichen, die angeblich zu streng sparen. Fans sind als »Ultras« immer böse, ansonsten aber die »Lebensversicherung« des S04. Je nach Ergebnissen sind die gleichen »Bosse« mal »Macher« und mal »Versager«. Bild lässt gut oder alt aussehen, Bild macht Buhmänner und Helden.

Gerade bei Geschichten aus der Kabine haben Fans keine Chance, die Meldungen mit öffentlichem Wissen abzugleichen. Die Verantwortung dafür, dass solche Geschichten überhaupt öffentlich werden, liegt aber nicht bei den Medien, die liegt bei Schalke 04.

Schalkes Maulwurf, Schalkes Verantwortung

Dass manche Spieler die Taktik kritisieren, dass einige mit einem Trainer besser klarkommen als andere, dass diejenigen unzufrieden sind, die weniger regelmäßig spielen, dass sich nicht alle Spieler untereinander grün sind: Das kommt in allen Clubs vor. Dem liegen Prozesse zugrunde die man in jeder größeren Gruppe erleben kann. Probleme, die in Grenzen gehalten, Prozesse die geführt werden müssen. Dinge, die man intern zu regeln hat. Die Kabinenmanagement brauchen.

Das kann ein Trainer allein nicht leisten. Dazu braucht er die Unterstützung der sportlichen Leitung: Ein Manager, ein Sportdirektor, ein wie auch immer genannter »Sportboss«, der dem Trainer zur Seite steht, der mitbekommt, was in der Kabine passiert, der den Ton vorgibt und der macht, was gemacht werden muss.

Das Kapitel Peter Knäbel auf Schalke ist abgeschlossen. Was André Hechelmann als Sportdirektor intern leistet oder nicht, was er kann oder nicht, ist nicht klar, weil es nicht öffentlich stattfindet. Soll es auch nicht. Aber die Ergebnisse sind eben wirklich nicht gut.

Das Bild zum Beitrag wurde mit Hilfe des Image Creator von Microsoft Designer erstellt

6 Comments

  • Niklas sagt:

    Danke für deine Einordnung zur Bild, Torsten. Ist es nicht die Aufgabe von Asa als Teammanager die Kabine sauber zu halten?

  • Peter sagt:

    Wenn du Stinkstiefel in der Mannschaft hast, die sauer sind weil die nicht spielen oder zu wenig spielen, dann kannst du als Verein nur wenig ausrichten. Die Fehler sind dann schon bei der Verpflichtung der Spieler gemacht worden. Was soll Asa machen? Hat Asa so einen guten Draht zu den Spielern? Wenn das stimmt, das Asa keinen neuen Vertrag bei Schalke 04 mehr bekommen soll, dann ist das auch nicht gerade förderlich, sich zu 100% für den Verein einzusetzen. Es müssen einfach nur Siege her, dann wird es ruhiger auf Schalke und um die sogenannte Opposition wird es dann auch wieder ruhiger.

  • Thorsten sagt:

    „Es müssen einfach nur Siege her“ – kann nicht die Antwort auf die Probleme lauten.
    Andere Vereine haben die selbe Problematik, auch da werden sich nicht alle 25 Spieler gleich lieb haben.
    Das ist übrigens im privaten genauso. Familie kann man sich nicht aussuchen – den Spruch gibt es ja nicht umsonst.

    Wie geht man also mit so etwas so professionell um, damit man sich nicht laufend der Lächerlichkeit preis gibt.
    Diese Frage sollte sich der Verein stellen.

    Übrigens nicht nur in diesem Bereich! Dieses Mantra, das der sportliche Erfolg Probleme überstrahlen wird, fällt mir persönlich zu häufig am Berger Feld.

    Eine positive Fehlerkultur in den Köpfen zu etablieren ist auch nicht einfach, schon gar nicht in dem Verein, der sich noch immer von seinem ehemaligen starken Mann emanzipieren muß.
    Da steht der Trainer ziemlich alleine in der Kabine.

  • Peter sagt:

    Antwort auf Thorsten: Im Erfolg lebt es sich einfacher und man nimmt Kritik eher an als bei Misserfolg. Das hat nichts mit Professionalität zu tun. Das sieht man z. B. auch bei Bayern u. a.

  • Bea sagt:

    @Peter… Da widerspreche ich dir. Solange der Erfolg da ist, fällt es sicher leichter, den Blick auf die positiven Dinge zu lenken. Vielleicht ist man auch etwas milder und nachsichtiger. Das muss aber nicht bedeuten, dass es keine Problemzonen gibt und schon gar nicht, dass man Kritik besser annimmt. Unsere jetzige Misere hat sich über einen sehr, sehr langen Zeitraum angedeutet. Und Kritik wurde in diesen Zeiten unterdrückt oder lächerlich gemacht. Was gab es denn zu meckern – es lief ja alles super!

  • Peter sagt:

    Bea, da habe ich andere Erfahrungen gemacht. Wenn sich alle Beteiligten total zerstritten haben, ist ein konstruktives Gespräch kaum möglich. Selbstverständlich müssen die Probleme angesprochen werden und auch beseitigt werden. Das geht aber viel leichter, im Erfolg und nicht nach einer Nederlagenserie und das wollte ich zum Ausdruck bringen. Deshalb mein Appell: Es müssen Siege her!

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