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Schalke steht vor dem erneuten Abstieg. Bild versucht es sensationell. Die WAZ lässt den Trainer zu Wort kommen. Der Autor dieser Zeilen hofft weiter, aber das Glauben mag nicht mehr recht gelingen. Von Glaube und Hoffnung, und von einklappbaren Flutlichtmasten: Der 17. Freitag.

Die Themen der Woche

Fünf Spieltage vor Saisonende stehen die Chancen auf den Klassenerhalt schlecht. Bild thematisiert mit jedem zweiten Beitrag den Abstieg. »Die Wahrheit über den Schalke-Kader« sei, dass zu viele Spieler zu schlecht seien – verkürzt dargestellt, zugegebenermaßen. Wenn Schalke absteige (»Das passiert, wenn Schalke absteigt«) fehle Geld, gingen Spieler und bliebe Knäbel. Und überhaupt, wenn Schalke abstiege, könne Leipzig mit Krauß mehr Geld verdienen, als wenn Schalke den Klassenerhalt schaffe und er für 3 Mio bei den Blauen bliebe.

Hauptthema in der WAZ war hingegen ein exklusives Interview mit Trainer Thomas Reis, dass 19:04 Minuten dauert und bei YouTube nachgeschaut werden kann. Reis ist wie immer verbindlich, klar und sympathisch. Er hat über das bloße Trainieren und Einstellen der Mannschaft wahrlich einen sehr schwierigen Job darin, in der Woche für Woche schwieriger werdenden Situation immer wieder zu erklären, warum man weiter an Schalke glauben solle.

Neben der Situation bei den Profis war in dieser Woche auch noch ein Thema, dass Schalkes U17-Trainer Onur Cinel angekündigt hat, den Job als Nachwuchstrainer nicht mehr weiterführen zu wollen. »Schalke-Hammer« schrieb die WAZ. Ich fand’s nicht so überraschend.

Glaube? Hoffnung

Ich nehme Thomas Reis ab, dass er noch an den Klassenerhalt glaubt. Er kann aktiv daran arbeiten. Das mag helfen. Ich hingegen schwanke. Ich zweifle. Und weil »ein bisschen glauben« nicht geht, muss ich konstatieren: Bei mir ist’s nur noch Hoffnung, kein Glaube mehr.

Glaube braucht Überzeugung. Im christlichen Sinn ist Glaube die Verwirklichung der Hoffnung im Jetzt. Wie schön! Glücklich, wer glaubt! Im Fußball bleibt letztlich aber kein offener Raum, in den man seinen Glauben endlos weiter glauben kann. Im Fußball verengt sich die Saison auf 34 Spieltage. Dann ist klar was ist. Dann muss der Glaube transportiert werden, zum Beispiel darauf, dass zukünftig alles besser wird. Bis auch das entweder zur Wahrheit wird oder in Hoffnung umschlägt.

Schalke muss gewinnen. Muss nur gewinnen. Auf Rang 16 ist Schalke natürlich auch davon abhängig, welche Ergebnisse andere Clubs erzielen. Aber klar: Würde Schalke seine Spiele alle gewinnen, wäre der Klassenerhalt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit geritzt.

Bayern und Leipzig. Frankfurt und Mainz. Zunächst Werder Bremen. Weiter hoffen. Ma’kucken. Allein mir fehlt der Glaube.

Und sonst auf Schalke?

Am Sonntag spielt Schalkes U23 ihr nächstes Meisterschaftsspiel gegen Bocholt. Anstoß ist um 14 Uhr im Parkstadion.

Pokalfinale neben Klappflutlichtmasten

Nicht auf Schalke aber überhaupt steht die U19 der Blauen im DFB-Pokalfinale gegen den 1. FC Köln, das am Sonntag um 11 Uhr in Potsdam-Babelsberg stattfindet.

Flutlicht wird es nicht brauchen, sonntags um 11 Uhr, aber die dafür zuständige Anlage ist in im Karl-Liebknecht-Stadion auf jeden Fall eine Besonderheit: Die Flutlichtmasten sind in der Regel eingeklappt und werden nur bei Bedarf auf volle Größe gebracht.

Das Stadion des SV Babelsberg 03 liegt direkt neben dem Schlosspark Babelsberg. Der Park hat Weltkulturerbestatus. Als der Verein 2001 in die 2. Bundesliga aufstieg, brauchte das Stadion eine Flutlichtanlage, um den Auflagen der DFL zu genügen. Mit dem Bau einer solchen stand aber zu befürchten, dass der touristisch so beliebte Blick vom Flatowturm verschandelt werden würde. Im Streit zwischen der Denkmalschutzbehörde, der »Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg« und dem Verein, waren grüne, einklappbare Masten die Idee eines Kompromisses. Diese sollten »ein wenig wie Bäume aussehen oder – noch besser – gar nicht auffallen«, wie der Tagesspiegel einst schrieb. Grün sind die heutigen Masten nicht, aber einklappbar, nach wie vor, und damit weiterhin eine Besonderheit.

Bild: Steffen Lemmerzahl

2 Comments

  • Bea sagt:

    Den Glauben habe ich schon recht früh in der Saison verloren. Zu schnell wurde deutlich, wie sehr man sich vor der Saison verspekuliert hatte. Zwar wurden die mir richtig erscheinenden Korrekturen nach und nach vorgenommen, aber halt auch zu spät. Nach der Hinrunde fehlte mir auch komplett jede Hoffnung. Diese kam in der Rückrunde zurück, aber wie wackelig und sensibel unser Konstrukt jetzt ist, hat man zuletzt in den Auswärtsspielen gesehen. Natürlich bleibt mir noch ein kleiner Funke. Sollte uns aber wirklich der Klassenerhalt gelingen, käme das für mich fast einer Sensation gleich.

  • Jens sagt:

    Diese klappbaren Flutlichtmasten wolle ich sooo lange schon sehen. Das U-19-Pokalfinale wäre eine schöne Gelegenheit gewesen, aber ne Fahrt in den Osten passt für mich momentan nicht. Naja, machste nix. An den Klassenerhalt in der Bundesliga glaube ich nicht mehr. Ein klitzekleines bisschen Hoffnung ist aber noch da.

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