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Schalke verliert 4:0 in Freiburg und zeigt eine Leistung, die der ersten Liga nicht würdig ist. Schalke hat damit die nächste Chance nicht nutzen können, die Abstiegsränge zu verlassen. Viele wird’s nicht mehr geben.

29. Spieltag: SC Freiburg – S04 4:0

Die Zahlen

Am Ende zählen nur die Tore. Das 4:0 für Freiburg bedeutet, dass Schalke auch nach 29. Spielen bei 24 Punkten und auf Platz 17 bleibt. Stuttgart belegt mit 25 Punkten und einem deutlich besseren Torverhältnis Platz 16. Bochum belegt mit 27 Punkten und einem leicht schlechteren Torverhältnis Platz 15. Die weniger wichtigen Zahlen stellen die Freiburger Überlegenheit nur teilweise dar. Freiburg lag in den Abschlüssen (26 SCF : 9 S04) wie den Schüssen aufs Tor (on target, 12:3) und im xG (1,82:0,40) vorn. Schalke spielte hingegen mehr Pässe (316:398), brachte mehr an (78%:82%) und hatte mehr Ballbesitz (45%:56%).

Die Meinung

Schalke hatte in diesem Spiel nichts zu bestellen, war in allen Belangen unterlegen. Das war so klar wie enttäuschend. Solche Leistungen reichen nicht, um in der ersten Liga zu bestehen.

In wenigen Spielen in dieser Saison wirkte Schalke so machtlos – und wir haben schon richtig schwache Spiele sehen müssen. Freiburgs Ritsu Doan zerschnitt mit seinen Pässen Schalkes Abwehr wie ein Solinger Messer ein schmales Hähnchenbrustfilet. Auch wenn Schalke den Ball hatte wirkte es jederzeit so, als habe Freiburg das Spiel komplett unter Kontrolle.

Dass, wenn eigenes Spiel schon nicht gelingt, man dem Gegner zumindest ekelig entgegentreten müsse, war das Credo, das zu Beginn der Rückrunde zu vier 0:0 in Folge führte, das auch gegen Gegner wie Borussia Dortmund oder Union Berlin Punktgewinne ermöglichte. Das Credo gilt weiterhin, sicherlich, aber diese »Ekeligkeit« bekommt Schalke gerade nicht mehr in die Zweikämpfe – abgesehen von dem Spiel gegen Hertha BSC, einem Gegner, der eher noch mehr Probleme mit sich selbst hatte als die Blauen. Wie schon Leverkusen und Hoffenheim gelang es auch dem SC Freiburg, Schalke diesen Zahn zu ziehen, körperlich gegenzuhalten und mit spielerischer Überlegenheit die »Aufgabe Schalke 04« leicht aussehen zu lassen.

© IMAGO

In dieser Phase wiegt Ralf Fährmanns Ausfall erst recht schwer. Obwohl ihm Fehler passierten, die sogar öffentlich diskutiert wurden (wir sprachen in Folge #02 unseres Podcasts darüber), schwang er sich seit seinem Comeback zu einem echten Rückhalt auf. Fährmann rettete regelmäßig, wenn seinen Vorderleuten was misslang. Alexander Schwolow konnte den Rückhalt-Status in seinen bislang 18 Einsätzen für Schalke nicht erreichen. Auch in Freiburg schlug der Ball so knapp neben ihm – oder gar »durch ihn durch« – ins Netz, dass die eine Hälfte der Tausend Freunde aufstöhnte, dass er den ja wohl auch mal hätte halten können, während sich die andere Hälfte genötigt fühlte zu erklären, warum das nun aber wirklich kein Torwartfehler gewesen sei. Nein, Schalke hat dieses Spiel nicht wegen Alexander Schwolow verloren. Aber eben auch nicht trotz ihm.

Die Aussicht

Schalkes Konkurrenz spielte am Samstag nach Wunsch. Alle Gegner im Kampf gegen den Abstieg hatten ihre Spiele verloren, Schalke hatte die Chance, mit einem Sieg auf Platz 15 vorzurücken. Wie häufig wird es diese Gelegenheit noch geben? Schalke ist abhängig vom Scheitern der Anderen und muss noch Spiele gewinnen; muss dazu das besagte Credo umsetzen, Tore kreieren, einen sicheren Rückhalt im Tor stehen haben. Es sieht gerade nicht danach aus, dass das gelingen kann.

Aber ma’kucken.

5 Comments

  • Ney sagt:

    Vier der letzten fünf Spiele mit schwachen bis sehr schwachen Leistungen. Und dieses Spiel hier wirkte schon nach dem 1:0, als könne man es sicher abhaken. Das alles lässt einen ratlos.

  • gliedermartin sagt:

    Typisch Schalke…Große Fresse, nix dahinter!
    Aber mir geht es mittlerweile am A…. vorbei, denn wer A sagt muß auch B sagen!
    Schalke war letztendlich nur ein Teil meines Lebens…lebbe gehd weida, und wenn der Verein mir ungerechterweise ohne mit mir zu sprechen so auf die Füße tritt strafe ich ihn mit Liebesentzug (DK, Mitgliedschaft, FC)!

  • Prinzessin04 sagt:

    Michi Langer ins Tor, ohne Wenn und Aber.
    Jetzt reicht es mit Schwolli. Wenn man die letzten 5 Spiele noch eine Minichance haben möchte, MUSS dieser Unsicherheitsfaktor ausgetauscht werden.
    Zumal es sich ja auch auf die -ohnehin- schon schwache Defensive überträgt.
    Was Ralle ausstrahlt, strahlt Schwolli im Gegenteil aus. Unfassbar. RAUS AUS DEM TOR!

  • Erle72 sagt:

    Scheiß Spiel, fürwahr, aber mehr kriegen sie einfach nicht hin. Zu viele Verletzte oder frischgeheilte in Aufbauform. Allein in den letzten 5 Spielen jedesmal andere Abwehrformationen. Meist kein Tempo mangels Ballsicherheit und Geschwindigkeit. Im Kopf oft zu träge für die richtigen Zweikämpfe. Wille ja aber keinerlei Flow. Die drei Punkte gegen Bayern werden da auch nicht mehr reichen. Gegen spielerisch solide verteidigende Mannschaften gibt es keine Tore (Chancen). Inzwischen glaube ich, das der Umbruch im nächsten Sommer ebenfalls ein großer sein wird. Wo sind die schnellen Spieler? Wer macht die Transfers? Jahre in der zweiten Liga? Schwolow ist da wirklich das geringste Problem bei der Spielerei vor ihm.
    Und jetzt die allerallerallerletzte Chance gegen Bremen. Glück auf

  • joha sagt:

    Alle Mannschaften am Tabellenende am Wochenende schwach bis desolat. Stuttgart und Bochum leider noch gegen Hertha und Mönchengladbach. Schalke in dieser Saison fast nie in der Lage, nach einem 0:1 nochmal zurückzukommen. Schwierig.

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