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… und Simon Terodde bleibt auf Schalke. Dass Schalke 04 diese News quasi zeitgleich veröffentlicht, ist natürlich kein Zufall. Die Terodde-Nachricht ist ein Knaller, die Hechelmann-Nominierung auf den ersten Blick enttäuschend. Aber wichtiger als das erste Gefühl ist der spätere Erfolg. Der Versuch einer Einordnung.

Simon Terodde bleibt, und das nicht nur für eine Saison. Für Fans ist es die Wohlfühlmeldung schlechthin: Gestern dachte man noch, Simon Terodde spiele in sechs Wochen in einem falschen Trikot, und es gab nicht mal eine vernünftige Verabschiedung. Nun sieht sein neuer Vertrag sogar einen Schalke-Verbleib über das Ende seiner aktiven Karriere hinaus vor! Jahr für Jahr will man sehen, ob er noch eine weitere Saison aufläuft, mittels eines Trainee-Programms und der Unterstützung beim Erwerb von Trainerlizenzen soll er für eine Anschlusstätigkeit im Verein vorbereitet werden.

André Hechelmann ist seit 2021 auf Schalke. Zuvor war er Chefscout bei Mainz 05, woher Rouven Schröder ihn kannte und weshalb er ihn holte, als Schröder vor zwei Jahren den Sportdirektorenjob auf Schalke annahm. Nach Schröders Rücktritt wurden die Aufgaben des Sportdirektors unter Peter Knäbel, Hechelmann und René Grotus (Referent Sport) aufgeteilt. Nun rückt André Hechelmann vollends auf die Position des Sportdirektors und Schalke wird die Position des Chefscouts neu besetzen. Gespräche dazu befänden sich im »fortgeschrittenen Stadium«.

Dass Terodde bleibt, kann Schalke nur helfen. Auch in der abgelaufenen Saison, in der ihm wochenlang andere Stürmer vorgezogen wurden, war er immer eine positive Figur. Immer ehrgeizig, immer professionell, immer mit dem Blick auf den Erfolg des Teams. Ich denke nicht, dass Simon Teroddes Verbleib jungen Spielern wie Marvin Pieringer und Keke Topp etwas verbaut. Ich denke, dass diese ihre Chancen bekommen werden. Sie müssen sie eben nutzen, sie müssen gut sein, so gut, dass Schalke mit ihnen aufsteigen kann. Ich denke sie können von Simon Terodde nur lernen.

André Hechelmann, Schalkes neuer Sportdirektor | Bild: IMAGO

Medial hat Teroddes Verbleib Schalke bereits geholfen, heute, denn die Beförderung André Hechelmanns kommt weniger aufregend daher. Nach über 7 Monaten macht es nun der, der eh schon da war. Das sieht nach B-Lösung aus, das sieht danach aus, dass sich der Markt für einen neuen Sportdirektor als zu teuer für Schalke 04 erwies. Alle Stärken Hechelmanns, die Schalke in seiner Meldung als Argumente für dessen Besetzung aufgeführt hat, waren auch Argumente für seinen Job als Chefscout. »Ich freue mich, dass wir wieder komplett sind« sagte Peter Knäbel bei Hechelmanns Vorstellung, dabei sind sie genau so viele und die gleichen wie in den letzten Wochen.

Fast könnte man meinen, bei den Jobs gäbe es kaum einen Unterschied. Den gibt es aber eben doch. Öffentlich steht der Sportdirektor im Wind, im besten Fall vor seinem Trainer, gerade wenn es mal nicht gut läuft. Bei Transfers muss er nicht nur wissen, wen er will, er muss im Geschacher um Klauseln und Kohle auch das Beste rausholen. Gerade bei einem klammen Club wie Schalke ist Verhandlungshärte und -kreativität elementar. Im Job des Sportdirektors ist der Teil »Geschäftsmann« gegenüber dem Teil »Fußballfachmann« deutlich größer.

Tatsächlich ist der Weg vom Scout zum Sportdirektor aber eine Art »natürlicher Aufstieg«. Rouven Schröder ging diesen Weg, auch Leute wie Oliver Ruhnert oder Sven Mislintat waren Scouts, bevor sie auf die Direktoren-Ebene aufstiegen. André Hechelmann begann in Mainz als Mitarbeiter der Geschäftsstelle, wurde dann Teammanager und Assistent der Geschäftsführung, bevor er sich als Scout einen Namen machte. Er ist erst 38 Jahre alt und bekommt nun die Chance, sich zu entfalten, »in die Umsetzung zu kommen«, wie er es selbst nannte. Eigentlich eine schöne Geschichte. Möge sie von Erfolg gekrönt werden.

3 Comments

  • skandy sagt:

    Ich finde „wenig aufregend“e Nachrichten im Moment die Besten. Wäre nun ein Name zu Schalke gestossen, mit dem womöglich noch hohe Erwartungen verknüpft werden, steigt die Fallhöhe. Wir sind noch der starken Rückrunde in der seltenen Position, ein ‚Weiter so‘ gut hinnehmen zu können. Also ‚Weiter so‘!

  • Rolf Oebel sagt:

    Nun hat man die Kontinuität auf vielen Positionen (Management, sportliche Führung und Trainer) die man sich immer gewünscht hat. Wenn man das spielerische Grundgerüst hält und punktuell verstärkt, dann kann das eventuell wieder so eine Erfolgsstory, wie Freiburg oder Union werden.

  • Torsten sagt:

    Ich bin sehr gespannt, wer zukünftig den Chefscout-Posten besetzen wird. Ich mag, dass Schalke mittlerweile nicht mehr nur „offensichtliche Transferkandidaten“ auf dem Schirm hat. Auf der Chefscout-Position hat André Hechelmann Schalke ein Stück nach vorne gebracht. Ich halte das für elementar, auch für Hechelmanns Erfolg als Sportdirektor, dass da eine gute Personalie folgt.

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