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Letzter Spieltag, Schalke in Leipzig. Das besondere Spiel. Ohne Gestern, ohne Morgen. Ein Spiel, wie es die meisten Blauen noch nicht erlebt haben. Wie es Schalke 04 seit einer Ewigkeit nicht erlebt hat.

Beim Abstieg vor zwei Jahren gab es ein solches Spiel nicht. Damals gab es Momente, in denen Hoffnungen enttäuscht wurden. Die gibt es ständig im Fußball. Damals stieg Schalke über 34 Spieltage hinweg ab, mit jeder Niederlage in einer über alle Maßen desaströsen Spielzeit.

In der Aufstiegssaison, und auch in den sportlich erfolgreicheren Zeiten vor 2019, gab es solche Spiele nicht. Natürlich gab es immer Aufregung. Natürlich gab es immer wichtige Spiele. Natürlich hatten und haben im Fußball Ergebnisse stets direkte Auswirkungen auf Zukunft und Möglichkeiten der Clubs. Aber nie konzentrierte sich die Entscheidung um Fortgang oder Umbruch derart auf einen Spieltag.

»Do Or Die« sagt man oft, wenn’s drauf ankommt. »Die«, sterben, ist natürlich drüber. Shanklys Zitat war nur ein guter Witz. Selbst im übertragenen Sinn ist »Do Or Die« meistens übertrieben.

Diesmal nicht.

Diesmal gibt es kein Morgen, wenn Schalke in Leipzig verliert. Diesmal verlöre Schalke mit einer Niederlage den Stamm seiner Mannschaft. Was man beim letzten Abstieg noch ganz okay fand – damals musste und wollte man die Spieler am Ende loswerden – wäre diesmal furchtbar. Sachlich, weil Schalke in der Kaderplanung wieder weit zurückgeworfen werden würde. Aber auch emotional, weil dieses Team immer wieder Spaß gemacht hat, weil man sich dieser Mannschaft nach dem wilden Ritt durch die Rückrunde verbunden fühlt.

Man will nicht, dass es endet. Und entscheidend ist Jetzt. Deshalb tut man gut daran, im Jetzt zu bleiben. So erlebe ich gerade mein Umfeld. So fühlt es sich auch für mich an. Und selbst die Protagonisten – Thomas Reis in der Pressekonferenz, Peter Knäbel in der Medienrunde am Dienstag – hatten nichts Gehaltvolles mehr zu sagen. Nichts, was man noch erklären müsste. Alles ist gesagt. Alles ist am Samstag.

Ein besonderes Gefühl. Ein besonderes Spiel. Ma’kucken.

Themen in dieser Woche

Am Dienstag stand Sportvorstand Peter Knäbel den Medien zur Verfügung. Ein Videomitschnitt seiner Aussagen wurde von kicker bei DailyMotion veröffentlicht.
Am Mittwoch gehörte Schalke 04 zu den Clubs, die sich bei der DFL-Mitgliederversammlung gegen den Einstieg eines Investors ausgesprochen haben. Das Warum hat der Verein auf seiner Webseite erläutert.
SportBild schaut auf die Zukunft der Schalker Spieler. Marius Bülter wolle bei einem Abstieg einen Wechsel anstreben, er wolle in der ersten Liga bleiben. Tim Skarke solle unabhängig der Liga fest verpflichtet werden, die Ablöse liege bei 5 Mio. Euro im Fall des Klassenerhalts und bei 3 Mio. Euro im Fall eines Abstiegs. Marcin Kaminski sei signalisiert worden, dass man mit ihm verlängern wolle. Sepp van den Berg wolle Schalke für eine weitere Saison ausleihen, bei Michael Frey ginge die Tendenz dahin, dass Schalke von einer Kaufoption keinen Gebrauch machen werde. Außerdem heißt es, Henning Matriciani stehe von einer Vertragsverlängerung, und im Sturm setze Schalke für die kommende Saison auf Sebastian Polter und Marvin Pieringer, der aus Paderborn zurückkehren wird.
Eine weitere, ebenfalls die Zukunft bedingende Nachricht, kam am Donnerstag aus Nürnberg: Der dorthin verliehene Florian Flick hat sich den Mittelfuß gebrochen und fällt lange aus.

Noch wat Schönes

Am Samstag droht nicht nur Schalke abzusteigen, es droht auch noch der Triumph der Gelben. Angeblich würden sich viele Fußballfans im Land freuen, wenn Bayern München nicht Meister wird. Die Zeit hat Herrn Pepo angerufen und nachgefragt, was er davon hielte. Ein sehr schöner Text, der leider hinter einer Paywall versteckt ist. Ich mochte trotzdem drauf hinweisen.

Bild: IMAGO

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