Das 17. Heimspiel. Nochmal ist ganz Schalke aufgerufen, eine Einheit zu bilden. Diesmal auch optisch. Alle im Oberrang sollen mit blauen Oberteilen erscheinen, alle im Unterrang in Weiß.
Mein Verein
Blau und Weiß – Ist der Himmel nur, ist Deine Fußballgarnitur: Morgen gilt’s für alle. Ein letztes Heimspiel, in dem Du Dich als Einheit präsentieren wirst. Wie tausend Freunde, die zusammensteh’n. Dann wirst Du niemals untergeh’n.
Das mag etwas pathetisch klingen. Das wirkt dramatisch. Dramatisch warst Du schon immer. Das ist viel mehr Deine Tradition als die Mär, dass Fußball bei uns unbedingt malocht statt gespielt werden muss. Dramatisch waren auch viele Spiele dieser Rückrunde. Eine Rückrunde mit dem Rücken zur Wand. So oft am Ende, der Puls bei 180, die Erlösung in letzter Sekunde. Drama ist einer Deiner Namen, Schalke 04. Das Wort in Blau.
Doch heute darfst Du Dich auch Einheit nennen. Das Wort in Weiß. Neu. Frisch. So war es lange nicht. Es steht Dir ausgezeichnet! Gemeinsam auf den Füßen. Elf auf dem Rasen, 60.000 auf den Rängen. Rennend wie brüllend, alles gebend. Das war so, als Du nach der Hinrunde mit 7 Punkten Rückstand auf den Relegationsrang den letzten Tabellenplatz belegt hast. So ist es jetzt.
Alle in Blau und Weiß. Nochmal Drama, nochmal Einheit. Möge Dir der Sieg gelingen, möge es gut ausgehen. Du hast es Dir verdient.
Themen in dieser Woche
In der Nachberichterstattung zum Wochenende ging es in der Recklinghäuser Zeitung um zwei Ex-Schalker. Timon Wellenreuther ist als Nummer 2 von Feyenoord Rotterdam Niederländischer Meister geworden. Über Jean-Clair Todibo schreibt die RZ vor allem im Konjunktiv. Es soll von Scouts von Newcastle United, Manchester United und dem FC Liverpool beobachtet worden sein. Nizza soll eine Ablöse von 45 Mio fordern.
Laut der WAZ (€) sei Markus Kaya ein Kandidat als Nachfolger von Onur Cinel als Trainer der Schalker U17. Kaya war zuletzt für kurze Zeit Trainer des Regionalligisten Rot-Weiß Ahlen, dort wird sein Vertrag aber nicht verlängert. Zuvor war er Trainer der U19 von Rot-Weiß Oberhausen. Kaya hat als Spieler und Co-Trainer eine Vergangenheit in Schalkes Knappenschmiede.
Vom Trainingsplatz war zu lesen, dass Moritz Jenz wieder fit sei und gegen Eintracht Frankfurt spielen könne, falls der Trainer ihn aufstelle. Auch Cedric Brunner und Henning Matriciani konnten am Dienstag wieder am Mannschaftstraining teilnehmen. Sepp van den Berg setzte hingegen aus. Er habe gegen München einen Schlag auf die Rippe bekommen, berichtete die WAZ.
Am Donnerstag stand Schalkes Sportvorstand Peter Knäbel vor dem Sky-Mikro. Fünfeinhalb Minuten, kann man ma’nachhören. Im Artikel zum Freitag beschäftigte sich Bild mit der Zukunft und den möglichen Folgen eines Abstiegs. Rodrigo Zalazar und Marius Bülter wären »logische Verkaufskandidaten«, Alex Kral wolle »offenbar selbst bei Klassenerhalt zu Union Berlin« und auch Thomas Ouwejan wolle Schalke verlassen. TausendFreunde meint: Ma’kucken.
† Bernd Kampmann
Mein erster Kontakt mit Bernd war ein Twitter-Disput. Er arbeitete für Gazprom auf Schalke und ich hatte mich entschieden, alles an Gazprom scheiße zu finden. Was unangenehm begann – ich war damals rund 10 Jahre weniger gelassen – wurde zu einer guten Verbindung. Wir hielten Kontakt, tauschten uns immer wieder aus. Wir waren häufig verschiedener Meinung, aber wir konnten diskutieren ohne einander anzutitschen. Einmal liefen wir uns in der Pause eines Saisonvorbereitungsspiels über den Weg. Wir setzten uns auf zwei der arg vielen freien Plätze und begannen zu reden. Das machte den Nachmittag gut, das Spiel hätte das nicht geschafft. Ich mochte Bernd sehr, und ich bedauere, dass ich unsere Bekanntschaft nicht bis zu einer Freundschaft zu pflegen imstande war. Nun ist er verstorben. Er wurde nur 51 Jahre alt.
Bild: DEAR
Danke für die Lyrik. Schalke-Prosa. Große Worte, feiner Dichter. Nur der S04. Blau und weiß. Ein Leben lang. Auch ohne Schale.