Skip to main content

Bayern München ist kaum zu bezwingen. Vielleicht aber ja doch. Alles reinhauen, weil jeder Punkt zählt? Vorsicht walten lassen, keine Sperren und Verletzten riskieren, weil Punkte in den letzten Spielen realistischer erscheinen?

»Wie et machst, machst et verkehrt« ist ein im Ruhrgebiet beliebter Kalenderspruch, der mit seinem negativen Tenor perfekt zu dem Pessimismus passt, der einem in Schalker Fan-Kreisen immer wieder begegnet. Haben alle Gegner verloren und stimmen für die Blauen auch alle Voraussetzungen, heißt es trotzdem gerne »Da wissen wir doch genau, wie et ausgeht«, wird häufig von Schalkes Scheitern ausgegangen. Hat Schalke bereits gewonnen, gewinnen die Konkurrenten aber auch, heißt es oft »Siehste, allet wie immer«. Pessimismus als Schutz vor Enttäuschung.

Aber aktuell ist etwas anders. Schalke hat die Enttäuschung in der Hinrunde gelassen. Aus dem Gefühl, eigentlich schon abgestiegen zu sein, ist nun alles Chance, ist alles Fortschritt. Und nach den Erlebnissen der letzten Wochen, den Siegen gegen Bremen und Mainz, glauben nicht wenige Schalker tatsächlich an einen Erfolg im Auswärtsspiel beim FC Bayern München!

Fraglos kann Glaube Berge versetzen, aber ebenso fraglos muss Schalke noch punkten, um die Chance auf den Klassenerhalt zu wahren. Um das in München zu schaffen, braucht Schalke nicht nur einen guten Tag und vollen Einsatz, sondern auch noch das Glück, dass bei den Münchnern mehr schlecht als recht läuft. Schalkes Kader kämpft immer wieder mit muskulären Problemen. Fünf Schalkern droht eine fünfte Gelbe Karte, auch Marius Bülter und Rodrigo Zalazar.

Kann sich Schalke das »alles reinhauen« leisten, mit dem Risiko, sich für das nächste Spiel mit den vermeintlich größeren Chancen selbst zu schwächen? Kann sich Schalke umgekehrt leisten, vorsichtig zu sein, wenn doch ein Plus an Einsatz das Einzige ist, was man den ansonsten in allen Belangen besseren Bayern entgegensetzen kann?

Fragen, die Thomas Reis beantworten muss, und das Fazit wird vom Ergebnis abhängen. Hoffen wir, dass am Ende kein »Wie et machst, machst et verkehrt« stehen wird.

Ma’kucken.

Die Frage nach der Gratwanderung hat kicker Redakteur Toni Lieto in der Pressekonferenz zum Spiel Trainer Thomas Reis gestellt. Was er sagte, kann hier nachgehört werden. Was rauskommt, sehen wir Samstag. Toni Lieto ist am Montag Gast unserer 5. Podcast-Aufnahme.

Bild: Gabriel Garcia Marengo

5 Comments

  • Glück sagt:

    go for it!

  • Alex sagt:

    Geht nur alles oder nichts. Wer auf dem Platz steht, sollte alles raushauen. Sicher kann man aber müden oder angeschlagenen Spielern eine Pause gönnen. Das sollte man immer machen. Wir haben mehr als 11 Spieler. Natürlich mit Leistungsgefälle, aber wer nicht bei 100% ist, kann nicht zu den 11 besten gehören.

    Ansonsten verzichte ich seit Jahren auf die Bayernspiele. Wir spielen nur auf den ersten Blick im gleichen Wettbewerb … obwohl, in dieser verrückten Saison …. ach was, Träumerei … oder vieleicht doch nicht??

  • Rolf Oebel sagt:

    In der Vergangenheit gab es wenig Hoffnung, aber 1:1 Freistoß-Tor Kaminski. Wäre schon ein Träumchen. Glück auf!

  • Christian sagt:

    Auf jeden Fall falsch gemacht. Keine 5. gelbe Karte für Bülter war alles, was heute zählte. Den hätte er einfach nicht aufstellen dürfen. Übel vercoacht. Und klar, dass Frankfurt genau jetzt die Kurve kriegt. (Das ist der beschriebene Pessimismus, richtig? 😉

  • Torsten sagt:

    @Christian: Ja, so in etwa meinte ich das mit dem Pessimismus. Den Text zu FCBS04 gibt’s nun hier: https://tausendfreunde.de/2023/05/14/fcbs04-worst-case-klatsche/ Verschieben kann ich Deinen Kommentar hier leider nicht.

Kommentar schreiben