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1:1 endet das Auswärtsspiel in Augsburg. Eins der Spiele, das Schalke laut eigener Aufholrechnung hätte gewinnen müssen. Leider spielte man nicht gut, als sich die Chance zum Spielen bot.

25. Spieltag: FC Augsburg – S04 1:1

Die Zahlen

Am Ende zählen nur die Tore. Das 1:1 bedeutet einen Punkt für Schalke 04 und den 17. Tabellenplatz nach 25 Spielen. Schalke hat nun 21 Punkte. 21 Punkte hat auch Hertha BSC auf Relegationsplatz 16, die TSG Hoffenheim auf Rang 15 liegt bei 22 Punkten. Beide Clubs haben gegenüber Schalke das deutlich bessere Torverhältnis. In den Statistiken zum Spiel lag Schalke am Ende nahezu überall vorn. Bei den Expected Goals (0,33 FCA : 1,82 S04) vor allem durch den Strafstoß, der mit 0,79 in die Statistik schlug. Aber auch bei den Schüssen aufs Tor (on target, 3:5), bei allen Abschlüssen (9:14), den gewonnenen Zweikämpfen (44%:56%) und bei der Anzahl der gespielten (273:357) sowie der Quote der angekommenen Pässe (64%:76%).

Der Blick aufs Spiel

Nach den vier 0:0 in Folge, zu Beginn der Rückrunde, hielt Peter Knäbel seinen »Kabinen-Apell« und sprach auch in einer Medienrunde darüber, wie immens wichtig die nächsten Spiele seien. Im kicker wurde des Vereins Aufholrechnung dargestellt: Aus den sieben Spielen von Spieltag 22 (VfB Stuttgart) bis Spieltag 28 (Hertha BSC) seien »mindestens 15 Punkte« das Ziel. Dabei hatte man Siege gegen Stuttgart, Bochum, Hertha, Hoffenheim und eben Augsburg im Blick. Das Unterfangen gegen Augsburg missriet, weil Schalke zu schlecht spielte, als tatsächlich gespielt, und nicht mehr ausschließlich ekelig agiert werden musste.

Thomas Reis hatte mit seiner Einschätzung zur Begegnung vollkommen recht. In Augsburg standen sich zwei Gegner gegenüber, die gerne ekelig sein wollten; denen es beide zunächst darum ging, das Tun des Gegners zu verhindern. Das war wahrlich nicht gut anzuschauen und wurde noch ein bisschen fieser, weil der junge Schiedsrichter Daniel Schlager (33) gefühlt mehr pfiff, als die Spieler Pässe spielten. Ein Spiel, in dem sich zwei Kampftruppen in ein 0:0 Spiel würgen, nur mit der Hoffnung, einen Fehler des Gegners ausnutzen zu können.

Den Fehler bescherte Ralf Fährmann den Augsburgern, als er mit ungenügenden Befreiungsschlag selbst einleitete, dass kurz drauf der Ball unter ihm einschlug. Dass Tom Krauß nur zwei Minuten später mit dem Fuß im Gesicht getroffen wurde war schlimm für Krauß, eröffnete Schalke aber die Chance, zurückzukommen.

Leider war es ernüchternd, wie wenig Fußball Schalke zustande brachte, als sich Augsburg zurückzog und sich alle Möglichkeiten auftaten, zu agieren. Die Herangehensweise, ausschließlich über Außen in den Strafraum zu gelangen, erwies sich als wirkungslos, und wurde doch nicht verändert. Also segelte eine Halbfeldflanke nach der anderen in Augsburgs Strafraum und wurde dort leicht verteidigt. Schalkes Tun mit Ball in Augsburg war arm an Ideen und Qualität. Zum Glück traf Augsburgs Gouweleeuw noch Simon Terodde am Fuß und ermöglichte Marius Bülters vierten Treffer im vierten Spiel in Folge, per Strafstoß in der Nachspielzeit.

Die Aussicht

Das Spiel in Augsburg war das vierte der besagten sieben Spiele, aus denen mindestens 15 Punkte geholt werden sollen. Acht Punkte sind es bislang. Diese Rechnung ist geeignet, den Druck darzustellen, unter dem Schalke 04 steht. Auch gegen Leverkusen darf nicht verloren werden, gegen Hoffenheim um Hertha müssen unbedingt Siege her. Dazu muss Schalke gegen den Ball ekelig bleiben, aber mit Ball auch unbedingt besser Fußball spielen.

5 Comments

  • Carlito1904 sagt:

    „Also segelte eine Halbfeldflanke nach der anderen in Augsburgs Strafraum…“

    Wenn es denn wenigstens mal so gelesen wäre! Aber die meisten der Flanken kamen ja entweder zu flach/zu kurz und wurden direkt an der Strafraumgrenze oder so abgefangen. Oder sie flogen viel zu hoch und zu weit über den Strafraum hinaus und ins Toraus oder so.

    Als das 0-1 fiel und es kurz danach die rote Karte für Augsburg gab, freute sich mein Sohn noch über diese. Mir war eigentlich direkt klar, dass es das für uns nicht besser machen würde. Weil Augsburg sich nun erst Recht mit Mann und Maus hinten rein stellt und sich somit Konter und Situationen aus Pressing/Gegenpressing eher wenig bis gar nicht mehr ergeben würden. Und wir halt eben aktuell nicht die Mannschaft haben, die einen tief stehenden Gegner auseinander spielt.

    Nun ja, müssen wir halt gegen Leverkusen punkten. Nützt ja nix. 🤷‍♂️

  • Rolf Oebel sagt:

    Ich befürchte, dass dieses Spiel unseren Abstieg fast besiegelt hat. Lediglich das Gefühl, dass man nach der Pause mit Drexler und Ouwejan ein wenig spielerische Elemente hinzugewinnt nährt die Hoffnung. Nach Köln, Gladbach und Wolfsburg hat man jetzt wieder die Chance verpasst sich in eine besseren Position zu bringen. Ärgerlich, dass Bochum genau das macht.

  • Christian sagt:

    Wenn alle Mannschaften Normalform hätten, würden wir absteigen. Denn wir haben schlicht den schlechteren Kader. Es fehlt an Kreativität und Lösungen im Offensivspiel. Man kann tatsächlich nur hoffen, dass es mit Drexler und Ouwejan ein bisschen besser wird.
    Aber es haben nun mal nicht alle Mannschaften ihre theoretische Normalform. Bei Stuttgart und Hertha geht es in die für uns richtige Richtung. Bochum scheint eine Welle erwischt zu haben. Bei Hoffenheim muss man abwarten. Unsere einzige Hoffnung ist, dass wir unser Herz, unsere Geschlossenheit und unseren Einsatzwillen bis zum Ende beibehalten können – und mindestens zwei der drei weiteren Kandidaten (Stuttgart, Hertha, Hoffenheim) ihren Trend nicht mehr umkehren können.

  • joha sagt:

    Ich werde weiterhin alles erhoffen, aber realistisch betrachtet wird es mit diesem Angriffsspiel (das auch personell bedingt ist) am Ende nicht reichen. Da täuschen die 3×2 Tore zuletzt leider etwas drüber hinweg.

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